Donnerstag, 19. Dezember 2019

END-OF-YEAR REFLECTION

Zuerst wollte ich gar keinen richtigen Rückblick von diesem Jahr machen. Nachdem ich mein Bullet Journal in der Hand gehalten habe, wollte ich am liebsten ein ganzes Buch schreiben, weil einfach so viel in meinem Leben passierte.
Sobald eine Herausforderung vorbei war, kam gleich die nächste.
Ich weiß irgendwie gar nicht so ganz, wo ich anfangen soll.
Ich versuche authentisch und ehrlich zu bleiben, ohne zu sehr auf Schwierigkeiten fokussiert zu sein, wir werden ja gleich sehen, was am Ende rauskommt.

Dieses Jahr hat so unglaublich viel mit sich gebracht. Sehr viele Schläge und Hürden, aber auch sehr viele schöne und wertvolle Erfahrungen.
Zwischen den ganzen Arztterminen, konnte ich einen schönen Geburtstagspicknick mit meinen Liebsten erleben und mein Akku heimlich aufladen.
Trotzdem gab es davor Tränen wegen Streitigkeiten und das war so schwer zu verstehen.
Ich war verbittert, den so wie es war, wollte ich es nicht durch gehen lassen, aber es ist pure Verzweiflung. Ich trank den gleichen Gift, wie der Gegenüber und habe gewartet, dass derjenige eher umfällt als ich. Glaubt mir, wenn ihr euch in dieser Situation befindet, versucht euch zu befreien davon. Es ist nicht wert. Euer Wohlbefinden wird dadurch zerbröseln und am Ende bleibt nur noch ein Schatten euer Selbst.
Wir waren die Urgroßeltern von unserem Sohn Besuchen und es ist jedes Mal ein ganz besonderes Erlebnis. Ich werde an das Wertvolle erinnert, was wirklich nicht selbstverständlich ist.
Ich dürfte dieses Jahr meinen ersten Muttertag und mein Partner seinen ersten Vatertagtag erleben.
Wie viel Glück und Liebe ich um mich habe, bemerke ich ganz besonders an solchen Ereignissen.

Ich hatte auch meinen ersten Tief und das gleich im ersten Trimester des Jahres.
Meine beste Freundin und ich waren auf der Glow Messe Stuttgart. Es war wundervoll, wirklich! Aber auch traurig, dass ich diesen verrückten Menschen nicht jeden Tag um mich herum haben darf und zugleich, dass ich nicht wirklich Vertrauensmenschen in meinem neuen Wohnort kennengelernt habe.
JA, auch mir kamen die Tränen, wenn ich nicht in meinem Umfeld bewusst wahrgenommen worden bin. Es ist schwierig zu beschreiben, aber ich habe es mir auch einfacher vorgestellt. Irgendwann dachte ich mir: genug gejammert. Ich schrieb eine besondere Annonce bei Ebay Kleinanzeigen, um auf mich aufmerksam zu machen. Dadurch fand ich nicht nur Spielkammeraden für meine Mozzarellakugel, sondern auch Freundinnen, die sogar im gleichen Ort oder ganz in der Nähe wohnen. Wir unterstützen uns und es ist einfach toll jemanden zu haben, der mich versteht und mit mir gerne Kaffee trinkt, während unsere Kinder spielen.
 
Ich war für meine Verhältnisse viel auf Reisen. Sowohl alleine als auch mit Freunden und meiner Familie, aber immer in Begleitung meiner Mozzarellakugel. Ich habe Klarheit in verschiedenen Beziehungen gefunden und habe versucht mich selbst sowie meinen Körper auf eine neue Weise kennenzulernen.
Das Reisen war für mich das lehrreichste dieses Jahr. Ich konnte so unendlich viel mitnehmen und bin so extrem gewachsen an neuen Orten. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich mich das getraut habe.
Ich weiß noch, als ich die liebe Rrahime angerufen habe, ob sie Zeit für uns in Thüringen hat. Sie sagte, dass sie nicht da ist, weil sie nach Bulgarien verreist. Ich fragte nach ihrem Hotel und ob sie was dagegen hat, wenn wir eine Woche später dazu kommen. Sie dachte ich mach Spaß, doch das war mein Ernst. Was noch erwähnenswert ist, dass meine Freunde Adelina und Kiril dort ganz in der Nähe wohnen. Sie sahen mich das letzte Mal, als ich im 4. Monat schwanger war.
Ich freute mich unheimlich auf dieses einmalige Erlebnis, doch ich schaute dem ganzen mit ganz viel Respekt entgegen.
Es gab natürlich auch viele Menschen, die mich für verrückt gehalten haben.
Ist das Kind nicht zu klein dafür? Ist es nicht zu gefährlich? Hast du keine Angst vor Überfällen? Dein Kind wird sich an nichts erinnern, also wozu der Aufwand?!
Viele negative Gedanken, die mich verunsichern sollten.
Ich bin gereist, ohne meinen Partner und hatte eine unglaublich wertvolle Zeit mit unserem Sohn vebracht.
Mir ist bewusst, dass er sich an das klare Wasser im Meer oder die Muscheln im Sand nicht erinnern wird aber meine Augen glitzern immer noch, wenn ich meine Mozzarellakugel so offen gegenüber anderen Menschen und Kulturen sehe.
Mit jeder Reise gewinnt mein Kind interkulturelle Kompetenz, die doch so wertvoll in unserer Zeit ist!
Ich bereue nur eins, dass ich nicht früher den Entschluss gefasst habe mit ihm zu reisen.

Ehrlich, es war so ziemlich die schönste und intensivste Zeit für mich. So sorgenfrei im Meer zu plantschen ist nicht selbstverständlich.
Nur 10 Tage später, nach dem ich in Deutschland angekommen bin, bekam ich einen Anruf von meiner Cousine aus Polen.
Meiner Oma geht es nicht gut, sie liegt im Krankenhaus und es sieht nicht so aus als, wenn sie dem nächst entlassen wird.
Zum Glück hat es gepasst und mein zukünftiger Mann war auch damit einverstanden, dass ich wieder mit unserem Sohn verreise.
Es war eine 12 Stündige Autofahrt voller Tränen und Angst, was mich wohl in über 900km erwarten wird.
Meine Oma war für mich einer der wichtigsten Personen in meinen Leben.
Jetzt dahinzufahren um Abschied zu nehmen, war eine schmerzhafte Erfahrung.
Jemanden in diesen Zustand im Krankenhaus zu sehen - grausam.
Aber es war trotz allem eine schöne Zeit. Der Wunsch meiner Oma ging in Erfüllung - sie wünschte sich so sehr ihren Urenkel kennenzulernen.  Jedes Mal, als ich aus dem Krankenhaus ging, hat mich meine Mozzarellakugel mit seinem Lächeln empfangen und aufgebaut.
Ich bin stolz auf ihn, dass er alles so großartig gemeistert hat.
Ich könnte meine Familie wieder sehen und meine Ursprungswurzeln meinen Sohn zeigen.
Ich fühlte mich tatsächlich, wie ein kleines Kind, was gerade Süßigkeiten verteilt hat.
Auch wenn der Grund für unsere Reise nicht schön war, habe ich es dennoch genossen Frederick meine Heimat zu zeigen.
Es hat sich vieles verändert, auch meine Gefühle zu meiner Heimat.
Es gab tolle Gespräche, bestes Essen, viele Umarmungen, Liebe sowie Meinungsverschiedenheiten und Abschiede.

Wenn ich mich alleine auf eine Reise mit meinem Sohn begebe, dann weiß ich, dass ich nicht viel Zeit für mich haben werde. Was aber nicht heißt, dass es stressiger wird als mit meinem Partner.
Ich nahm die Zeit mit meiner Mozzarellakugel so viel intensiver wahr.
Das ist etwas Wundervolles, man muss es nur wollen und zulassen.
Das alleine reisen hat mich gelehrt langsamer und bewusster alles zu erleben.
Es läuft nicht alles nach Plan aber es ist so spannend, wie kreativ man wird, wenn man nur sich hat.
Auch die Grenzen sprengen ist eine individuelle Sache.

Als ich in Polen war und mit schlafenden Kind auf dem Arm im Regen stand, gefolgt von gefüllten Taschen in der Hand, wäre es gelogen, wenn ich sagen würde: jetzt wäre mein Partner überflüssig.
Wäre er dabei gewesen, hätte er mich unterstützt, würde ich sofort denken: gut, dass er da ist!
Alleine hätte ich das nie im Leben geschafft!
Wenn man auf sich alleine gestellt ist, bleibt ja einem nichts anderes übrig.
Und wisst ihr was? Ich habe es trotzdem geschafft!
Man wächst über sich hinaus - das macht mich stark und im Nachhinein sogar ein bisschen stolz.

10 Tage später nach dem wir aus Polen zurückkamen, begann unser erster Urlaub als Familie auf dem Aida Schiff. Davor erreichte mich der Anruf - meine geliebte Omi ist verstorben.
Das tiefe Meer um mich herum tat mir gut und ich könnte meinen Verlust langsam verarbeiten in den starken Armen meines Partners. 

Die liebe Gesundheit...da sind wir wohl beim wichtigsten und präsentesten Thema für mich dieses Jahr angekommen. Letztes Jahr im November hat es angefangen, es ging alles so schnell und plötzlich lag ich auf der Intensivstation.
Ich hatte furchtbare Angst, noch nie habe ich mich so unverstanden gefühlt. Ich wusste nicht was mit meinem Körper war.
Mein Partner war mit unserem Sohn da und hat mich täglich zum Strahlen gebracht.
Ich hatte furchtbare Angst, doch er machte aus dem schlimmsten gleichzeitig den schönsten Tag, in dem er mir einen Antrag gemacht hat.
Es gab viele Zeiten dieses Jahr, in denen ich einfach nicht mehr klar kam und verzweifelte.
Der Körper wollte nicht so funktionieren, wie mein restliches Leben.
Er lebt nach seinem Rhythmus und seinem Tempo. Das lässt sich nicht beeinflussen.
Je mehr ich gestresst wurde, weil ich doch gesund sein wollte, desto schlimmer wurde es schlussendlich.
Ich musste dieses Jahr wiederholt lernen, dass es viel Geduld und Zeit braucht um gesund zu werden.
Der Körper hat seinen Zyklus und danach lebt er, ob wir wollen oder nicht.

Nicht nur, wenn es um Gesundheit geht, sondern auch um alle anderen Bereiche im Leben, es ist enorm wichtig, nach dem Zyklus zu leben, um so leicht wie möglich durch das Leben gehen zu können.

Meine Helfer dieses Jahr: eindeutig meine ätherischen Öle.
Seit dem diese in unserem zu Hause sind, möchte ich sie nicht mehr missen.
Mein Sohn hat noch nie etwas, aus dem Medikamenten Schrank bekommen müssen und mein Lebensstil hat sich ebenfalls verändert. Ich ernähre mich gesünder und unterstütze mich und meine Familie mit den Ölen. Eine großartige Wirkung in einem Tropfen!

Was mich so richtig 'in den Flow' gebracht hat dieses Jahr, war die Abwechslung, und zwar eindeutig durch meine schlechte aber auch zum Glück kurze italienische Erfahrung.

Meine Mozzarelakugel hat dieses Jahr so viel gelernt und seine ersten Schritte gemacht.
Verrückt, wenn man an diese Zeiten denkt und er bereits einem Ball hinterherjagen kann.
Mein eigenes Kind in unserer liebevollen Beziehung aufwachsen zu sehen ist einfach unbeschreiblich schön. Seine Art, wie er uns glücklich macht, mit Kleinigkeiten ist das Wertvollste, was wir besitzen.

Mein Lieblingshighlight dieses Jahr - eindeutig unsere Hochzeit.
Nach über 7 Jahren haben wir uns getraut! Viele fragten direkt nach unserer Hochzeit, ob sich was geändert hätte. Ich muss zu geben, dass außer der Nachname alles gleich geblieben ist.
Mein Mann schenkt mir nach wie vor viel Aufmerksamkeit und Liebe. Ich bin  dankbar dafür, den auch dies nicht selbstverständlich ist.

Das Jahr 2019 war sehr intensiv, kurz, lehrreich und voller Überraschungen und Wachstum, obwohl ich zwischendurch immer wieder das Gefühl hatte, dass ich so gar nicht vorwärtskomme, muss ich jetzt sagen, dass ich doch sehr weit gekommen bin!
Es war ein sehr hartes Jahr mit schmerzhaften Zeiten, aber im Großen und Ganzen bin ich nur dankbar für all das.

So, und jetzt lass ich das hier einfach mal so stehen.
Man merkt, dass ich seit August hier nicht mehr geschrieben habe.

Habt eine wundervolle Vorweihnachtszeit und einen schönen Jahreswechsel.
Wir lesen nächstes Jahr voneinander!