Freitag, 28. Februar 2020

Die Kraft unserer Ressourcen

Erinnerst du dich an einen Tag, an dem du dich gefühlt hast, als könntest du Berge versetzen? Keine Aufgabe erschien dir zu schwer. Keine Herausforderung zu groß.
Diese Tage erlebe ich, allerdings selten in meinem Alltag.

Es fällt mir manchmal schwer, mich auf etwas zu fokussieren.

Die Erwartungen, die ich an mich selber habe, sind laut. Ich versuche nicht das große Ganze aus den Augen zu verlieren und gerne erinnere ich mich, dass ich nicht alles bin. Ich muss nicht ALLES schaffen.
Ein Blick auf den Sternenhimmel und ich verinnerliche, wie klein und unbedeutend ich in dieser riesigen Welt bin.
Diese Denkweise hilft enorm.
 Jeder hat in sich ein Stück vom Kosmos.

Jeder Mensch wächst mit einigen emotionalen 'blauen Flecken' im Selbstwertgefühl auf. Das gehört einfach zu unserer Sozialisation dazu. Wir akzeptieren vieles und hinterfragen nicht oft. Erst wenn unser Leben spürbar beeinträchtigt wird, beginnen wir uns auf die Suche nach Reparaturmöglichkeiten.
Einfacher ist es natürlich, regelmäßig für sich Zeit zu nehmen, bevor man kurz vor dem zerbrechen ist.
Positiv denken und sich Pause gönnen ist am Anfang schwierig, langfristig aber eine der wertvollsten Investitionen in meine Gesundheit und Zufriedenheit.

Ich übe immer öfters den Fokus zu setzen auf das Wesentliche und zum Glück gibt es hier in meiner kleinen Welt nicht zu viele Ablenkungsmöglichkeiten.

Mich beeinflusst der Stress und das ist ein individuelles Gefühl.
Vielleicht liest du das hier und denkst: ''Ich verstehe nicht, was sie gerade hat''

Es gibt positiven wie negativen Stress und ich möchte solche Tage, in denen ich Berge versetzen könnte, öfters haben und gleichzeitig merke ich wie, mich dieser Gedanke bedrängt.

Ich bin eine Mutter und Ehefrau, die versucht alles miteinander zu verbinden, neben meinem Teilzeitjob, Vollzeit Betreuung meiner Mozzarellakugel und meinem Mann, der erst Abends nach Hause kommt.

Doch seine Anerkennung ist so kostbar und gibt mir Kraft.  Niemand hat unendlich viel Kraft und das ist in Ordnung. Aber manchmal wird es an manchen Tagen schlimmer und man findet selbst nicht raus.

Mittwoch Abend:
Ich schaue auf die Uhr und denke, wie lange kann die letzte Stunde sich hinziehen, wenn die Migräne sich im kompletten Kopf ausbreitet.
''Puh, was für ein Tag'' und versuche die Holzbauklötze einzusammeln. Meine Mozzarellakugel ist anderweitig beschäftigt aber, sobald ich mit meiner Sache fertig bin, ist er schon auf dem Weg, um es erneut auszuräumen.
Die Waschmaschine fängt an zu piepen und ich rühre das letzte Mal das vegane Curry durch.
Mein Wein steht im Kühlschrank und wartet bis er die perfekte Temperatur erreicht hat.

An diesen Tag wollte ich mich öfter hinlegen und einfach nur ich sein.
Keine Mutter und keine Ehefrau, einfach nur ich.

Ich glaube, wir sollten aufhören, Stärke darüber zu definieren, wie viel jemand schafft ohne zu klagen. Und viel mehr darüber, wie achtsam wir mit unserer Kraft umgehen.

Hast du das Gefühl, immer Berge versetzen zu müssen?